Paradox Interactive erkennt die veränderten Spielererwartungen nach Spielrückschlägen an
Nach der Absage von Life By You und dem problematischen Start von Cities: Skylines 2 hat Paradox Interactive seinen überarbeiteten Ansatz zur Spieleentwicklung dargelegt. Der Herausgeber erkennt einen deutlichen Wandel in den Erwartungen der Spieler und weist auf eine verstärkte Kontrolle und weniger Toleranz für Fehlerbehebungen nach der Veröffentlichung hin.
Paradox-CEO Mattias Lilja und CCO Henrik Fahraeus diskutierten mit Rock Paper Shotgun über diese sich entwickelnde Spielerlandschaft. Lilja betonte die gestiegenen Erwartungen der Spieler und das geringere Vertrauen in die Fähigkeit der Entwickler, Probleme nach der Veröffentlichung zu beheben.
Der Start von Cities: Skylines 2 war eine entscheidende Lernerfahrung. Paradox legt nun Wert auf eine strenge Qualitätssicherung vor der Veröffentlichung und eine stärkere Einbindung der Spieler durch erweiterte Tests vor der Veröffentlichung. Fahraeus erklärte, dass ein breiterer Spielerzugang vor der Veröffentlichung erheblich von Cities: Skylines 2 profitiert hätte, und betonte das zukünftige Engagement für mehr Transparenz und die Integration von Spieler-Feedback.
Die unbegrenzte Verzögerung von Prison Architect 2 veranschaulicht diese neue Strategie. Während Lilja das starke Gameplay anerkannte, nannte sie technische Herausforderungen als Hauptgrund für die Verzögerung und betonte die Notwendigkeit, ein ausgefeiltes, stabiles Produkt zu liefern. Er betonte die Auswirkungen der Spielererwartungen und begrenzten Budgets, die zu einer geringeren Toleranz für Patches nach der Veröffentlichung führten.
„Es sind also nicht die gleichen Herausforderungen wie bei Life By You, die zur Absage geführt haben“, erklärte Lilja. „Es liegt vielmehr daran, dass wir nicht das Tempo halten konnten, das wir wollten.“ Ich fügte hinzu, dass sich einige technische Probleme als schwieriger zu lösen erwiesen als erwartet.
Lilja wies außerdem auf den wettbewerbsintensiven Spielemarkt hin, auf dem Spieler Spiele mit erheblichen Problemen gerne aufgeben. Er beobachtete, dass sich dieser Trend in den letzten Jahren verstärkt habe. Die negative Resonanz auf Cities: Skylines 2, die zu einer öffentlichen Entschuldigung und einem geplanten Fan-Feedback-Gipfel führte, unterstreicht die Folgen eines fehlerhaften Starts. Die Absage von Life By You machte interne Herausforderungen deutlich, wobei Lilja einräumte, dass bestimmte Entwicklungshürden nicht vollständig verstanden wurden.